Obwohl in der Schweiz die Aktiengesellschaft (AG) und die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) bekannt und weit verbreitet sind, ist die Einzelfirma nach wir vor mit rund 55% sämtlicher marktwirtschaftlichen Unternehmen die häufigste anzutreffende Gesellschaftsform. Der Artikel zeigt die Gründe dafür auf und erläutert, welche Überlegungen Unternehmer zur Rechtsform ihrer Firma laufend machen sollten.
Bei der Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit stellt sich naturgemäss die Frage nach der Rechtsform. In der Schweiz wird dabei mehrheitlich die Gesellschaftsform der Einzelfirma gewählt. Gründe dafür sind:
In den Anfangszeiten der Gesellschaft ergibt die Form der Einzelfirma je nach Umständen Sinn. Doch wie sieht es einige Jahre später aus? Zum Beispiel wenn die Firma erfolgreich unterwegs ist und sich mit der Zeit vom reinen Einpersonenbetrieb zu einer Gesellschaft mit mehreren Mitarbeitenden entwickelt? Hat der Inhaber oder die Inhaberin die Abläufe dann immer noch im Griff, und kann er oder sie alle Risiken nach wie vor kontrollieren?
Sehr häufig ist zu beobachten, dass der Inhaber/die Unternehmerin durch das wachsende Tagesgeschäft derart absorbiert wird, dass er oder sie kaum noch genügend Zeit findet, die weitere Entwicklung der Firma voranzutreiben, die Risiken im Griff zu halten sowie die bestehenden Strukturen laufend zu analysieren und zu hinterfragen.
In diesem Fall stellt sich die Frage, wie das Erreichte sichergestellt werden kann und was mit der Firma passiert, wenn die Geschäfte nicht mehr so reibungslos laufen. Der Unternehmer oder die Unternehmerin sollte sich folgende Fragen stellen: Wie stelle ich das wirtschaftliche Überleben sicher? Wie wirkt sich ein schlechter Geschäftsgang auf meine persönlichen Verhältnisse und auf meine Familie aus? Was passiert, wenn ich altershalber aus der Gesellschaft ausscheide und eine Nachfolgelösung suche?
Bei diesen Überlegungen zeigen sich auch die Nachteile einer Einzelfirma, die jetzt unter Umständen zu Stolpersteinen werden könnten:
Es empfiehlt sich daher, die aktuelle Geschäftssituation laufend zu analysieren und sich die folgenden Fragen zu stellen:
Nach diesen Überlegungen ist abzuklären, ob die bestehende Unternehmensform noch immer den aktuellen Gegebenheiten und Zielen entspricht. Je nachdem können die sich daraus ergebenden Antworten und Resultate helfen, die bestehenden oder auch noch entstehenden Risiken deutlich zu minimieren und auch in steuerlicher Hinsicht Optimierungen zu realisieren.
Diese Analysen sind unabhängig von der gewählten Rechtsform laufend zu machen, wobei immer die gesamte persönliche Situation (geschäftlich und privat) miteinzubeziehen ist. Unsere Spezialistinnen und Berater unterstützen Sie gerne bei diesen und anderen sämtliche Lebenszyklen der Firma betreffenden Fragen.
Die optimale Rechtsform kann sich über die gesamte Lebensphase der Gesellschaft hinweg verändern. Dabei ist nicht nur die Entwicklung des Betriebs isoliert zu betrachten, sondern es sind immer auch die persönlichen Verhältnisse miteinzubeziehen. Eine periodische Analyse der aktuellen Situation ist dringend zu empfehlen.